Einführung in die |
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Sie haben im ersten Teil des vorliegenden Lehrprogramms Symmetrieelemente und Symmetrieoperationen kennengelernt.
1. Hat ein Molekül ein Dipolmoment?
Da das permanente elektrische Dipolmoment eines Moleküls, die Resultierende der Bindungsmomentes, eine stationäre Vektoreigenschaft ist, die unter allen Symmetrieoperationen des Moleküls invariant ist, muß der Dipolvektor in jedem Symmetrieelement des Moleküls liegen. Daraus folgt, daß Moleküle mit Inversionszentrum i (ein Vektor kann nicht in einem Punkt liegen) oder mit nicht koaxialen Drehachsen C (ein Vektor kann nicht gleichzeitig in mehreren lageverschiedenen Achsen liegen) kein Dipolmoment haben. Alle anderen Molekeln haben ein stationäres Dipolmoment.
2. Ist ein Molekül optisch aktiv?
Moleküle sind optisch aktiv, wenn ihr Spiegelbild nicht deckungsgleich
zum Original ist. Moleküle sind optisch inaktiv, wenn ihr Spiegelbild
durch geeignete Translation und Rotation mit dem Original zur Deckung
gebracht werden kann. Da die Spiegelebene zur Erzeugung des
Spiegelbildes nicht notwendigerweise außerhalb des Moleküls liegen muß,
sondern z.B. mit einer Spiegelebene s des Moleküls zusammenfallen kann, ist nur noch eine Rotation um eine Achse senkrecht zu s für die Kongruenz nötig.
Da sich zeigen läßt, daß sh und Cn kommutieren (sh Cn = Cn sh) und sh Cn äquivalent ist einer Sn - Operation, sind alle Molekeln mit einer Drehspiegelachse Sn optisch inaktiv. Trivia-fälle: n = l, S1= s; n = 2, S2= i. Nicht trivial: Molekeln, die weder i noch s als Element besitzen, aber wegen der Anwesenheit von z.B. einer S4 trotzdem optisch inaktiv sind. Alle Molekeln ohne Drehspiegelungsachse Sn (»:1. 2, 3 ...) sind optisch aktiv.
Bevor Sie mit der Abarbeitung des nun folgenden zweiten Teils beginnen, wiederholen Sie bitte noch einmal die Zusammenfassung 106.
Beginnen Sie mit Lehrschritt 108 den nächsten Teil!